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Paul N. Edwards über Terminologien – Lexikon der Argumente

I 12
Terminologie/Edwards: Globale Daten erzeugen: Globale Daten erzeugt man, indem Wetter- und Klimaaufzeichnungen für den gesamten Planeten gesammelt werden.
Def Datenunstimmigkeit: Datenunstimmigkeit ist der Aufwand, der damit verbunden ist.
I 13
Def Simulationsmodelle/Edwards: Simulationsmodelle basieren auf physikalischer Theorie. Selbst nachdem die Atmosphärenphysik Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts der Aufgabe gewachsen war, verhinderten rechnerische Unstimmigkeiten ernsthafte Versuche, Wetter oder Klima mathematisch zu simulieren.
Reanalysemodelle: Reanalysemodelle kommen aus der Wettervorhersage. Diese Modelle simulieren ebenfalls das Wetter, aber im Gegensatz zu reinen Simulationen begrenzen sie ihre Ergebnisse mit tatsächlichen Wetterbeobachtungen. Im Wesentlichen produzieren sie eine filmähnliche Reihe von globalen Wettervorhersagen, wobei sie Beobachtungen mit Simulationsergebnissen mischen, um vollständig globale, einheitliche Daten zu erzeugen. Die aus der Reanalyse abgeleiteten Klimastatistiken decken den...
I 14
...gesamten Planeten in allen Höhenlagen ab, im Gegensatz zu Daten von Instrumenten allein.
Def Infrastruktur Klimawissen/Edwards: Systeme zur Beobachtung von Wetter und Klima entstanden im neunzehnten Jahrhundert, größtenteils als nationale Wetterdienste. Diese entwickelten sich als separate Systeme, verbanden aber bald ihre Datenmeldungen durch lose koordinierte internationale Netzwerke.
I 16
Klimawissen ist Wissen über die Vergangenheit.
Def Metadaten-Unstimmigkeiten/Edwards: Unstimmigkeiten in den Metadaten bezeichnet die Schwierigkeit, kontextuelles Wissen über alte Aufzeichnungen wiederherzustellen. Wenn Sie Erfolg haben, finden Sie (vielleicht) Änderungen in der Stationsaufstellung, gefälschte Logbücher, Änderungen in der Instrumentierung, falsch angewandte Standards oder tausend andere Dinge, die Ihr Verständnis der Zahlen in den Aufzeichnungen verändern.
I 17
Def Infrastruktureller Globalismus/Edwards: Im Kontext der Meteorologie bezieht sich dies darauf, wie der Aufbau von technischen Systemen zur Erfassung globaler Daten dazu beitrug, globale Institutionen und globale Denkweisen zu schaffen. Der Aufbau globaler Beobachtungssysteme erforderte die Schaffung globaler zwischenstaatlicher Organisationen, wie der 'World Meteorological Organization' und des 'Intergovernmental Panel on Climate Change' (IPCC).
I 20
Def Klimasensitivität/Edwards: Klimasensitivität ist ein weit verbreiteter Vergleichsmaßstab für Simulationsexperimente. Klimasensitivität ist die Abkürzung für "wie stark sich die globale Durchschnittstemperatur ändert, wenn sich die Kohlendioxidkonzentration gegenüber dem vorindustriellen Niveau verdoppelt."
I 42
LTS: LTS steht für den "Large Technical Systems"-Ansatz für Telefon, Eisenbahn, Flugsicherung, elektrische Energie und viele andere große Infrastrukturen.
I 44
Gateway-Technologien und -Standards: Gateway-Technologien und -Standards sind Impulsgeber für die Bildung von Netzwerken. Mithilfe von Gateways können homogene und oft geografisch lokale Systeme zu heterogenen Netzwerken verbunden werden, in denen die Top-down-Steuerung durch verteilte Abstimmungsprozesse ersetzt wird. Der Wechsel von homogenen Systemen zu heterogenen Netzwerken erhöht die Flexibilität erheblich und schafft zahlreiche Möglichkeiten für Innovationen.
I 51
Wissensinfrastrukturen bestehen aus robusten Netzwerken von Menschen, Artefakten und Institutionen, die spezifisches Wissen über die menschliche und natürliche Welt generieren, teilen und erhalten.
I 470
Def "Tuning"/Edwards: "Tuning" bedeutet die Anpassung der Werte von Koeffizienten und manchmal sogar die Rekonstruktion von Gleichungen, um ein besseres Gesamtergebnis des Modells zu erzielen. "Besser" kann bedeuten, dass das Ergebnis besser mit den Beobachtungen übereinstimmt oder dass es besser mit dem Expertenurteil des Modellierers über das übereinstimmt, was ein von mir befragter Modellierer die "physikalische Plausibilität" der Veränderung nannte. >Parametrisierung/Klimatologie.
I 574
Def Reproduktionismus/Edwards: Der Reproduktionismus akzeptiert die Computersimulation als Ersatz für Experimente, die auf globaler Ebene nicht durchführbar sind. Er akzeptiert auch die Verwendung von Datenmodellierung als Kontrolle der Heterogenität in Raum und Zeit. Noch einmal: Es geht um "Modelle [von] fast ganz unten". In diesem sehr wichtigen Sinne ist die umfassende Modellbildung eine zentrale Praxis der globalen Wissensinfrastrukturen.


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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Edwards I
Paul N. Edwards
A Vast Machine: Computer Models, Climate Data, and the Politics of Global Warming Cambridge 2013

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